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星期三, 十一月 23, 2005

中国可能已有至少300人死于禽流感

张三按:《法兰克福汇报》该报道题目:“我们被有系统地欺骗了”。全球各国现在公开的死亡总数不过71人。19日结束的由Marburg大学病毒学院卫生与感染生物学中心举行的这个讨论会叫做“RNA viruses shuttling between animal and man”。


Vogelgrippe in China

„Wir werden systematisch angelogen”

Von Joachim Müller-Jung

21. November 2005 Zunächst wußte keiner im Saal, was die Zahlen bedeuten sollten. Eine schlichte Schautafel, gespickt mit Ziffernblocks, die am linken und oberen Rand von chinesischen Schriftzeichen eingeklammert waren. Fragende Blicke. Dann öffnete Virusforscher Masato Tashiro seinen Kollegen die Augen. „Was Sie hier sehen, ist ein inoffizieller, unveröffentlichter Bericht aus China zur Situation der H5N1-Infektionen beim Menschen.” Eine systematische Aufstellung, die ihm von verläßlicher Quelle zugespielt worden sei, als er vor wenigen Tagen nach China einreiste.

Tashiro war im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Provinz Hunan unterwegs. Sein Labor am Nationalinstitut für Infektionsforschung in Tokio war als eine der asiatischen Schaltstellen von den Vereinten Nationen mit Nachforschungen zur Vogelgrippe in Asien und zuletzt besonders in China betraut worden. Nun also stand er da am Wochenende im Hörsaal III des Marburger Universitätsklinikums vor einigen der angesehensten Virologen der Welt und konnte offenbar nicht anders: Statt den deutschen Nestor der Influenzaforschung, Hans Dieter Klenk, mit ein paar warmen Worten in den Ruhestand zu verabschieden, schockierte er die Versammlung mit seinem unautorisierten Datensouvenir aus dem Reich der Mitte.

 

Geheimnisvoller Informant

Wenn freilich stimmt, was sein geheimnisvoller chinesischer Informant in dem Dokument vermerkt hatte, stellt die Vogelgrippeepidemie in China alle bisher gesammelten Statistiken in den Schatten. Offiziell führt das WHO-Register weltweit 71 Todesopfer, etwa doppelt soviel sollen sich bislang durch allzu engen Kontakt mit Geflügel angesteckt haben, China gibt ganze drei Infizierte an. Und bisher war überhaupt nur ein - als zweifelhaft geltender - Fall in Asien bekanntgeworden, in dem das Virus von einem Menschen auf einen anderen übertragen worden sein soll - ein wackeliges Anfangsszenario für die gefürchtete Pandemie.

Der chinesische Medizinerreport nun dokumentiert gleich mehrere Dutzend H5N1-Ausbrüche in der Bevölkerung. Insgesamt kam Tashiro „auf mindestens dreihundert nachgewiesene Todesfälle in China”, mehr als dreitausend Menschen seien auf Isolierstationen gelandet, und in sieben Fällen setzte man hinter die Zahlenkolonne der Infizierten den Vermerk „Mensch-zu-Mensch-Übertragung wahrscheinlich. Der japanische Virologe glaubt fest an die Verläßlichkeit der Quelle und seiner Daten.

 

Besorgniserregender als die Sars-Epidemie

Und zugleich ist er sicher, daß die Welt über die wahre Situation in China konsequent im unklaren gelassen wird. „Wir werden systematisch belogen.” Tatsächlich seien die Geheimhaltung und die Repressionspolitik der Pekinger Regierung noch besorgniserregender als zu Beginn der Sars-Epidemie, klagte Tashiro. China spiele mit dem Feuer. Mindestens fünf medizinische Mitarbeiter, die über die Lage in den Provinzen berichten sollten, seien verhaftet worden, publikationswillige Forscher würden mit Strafen bedroht.

Vor knapp acht Jahren forderte H5N1 zum ersten Mal einige tausend Opfer unter Geflügel und einige wenige unter Menschen - in Hongkong. Warum sollte der Erreger dann die ganzen Jahre, da die zweite, die dritte und mittlerweile schon die vierte Welle über Asien hinweggezogen sind, ausgerechnet um das restliche China mit seiner allseits bekannten Affinität zum Federvieh einen Bogen machen? Das ist keine Frage an die Virologen, wie in Marburg klargestellt wurde, sondern die Frage der Virologen an die Politik.


Text: F.A.Z., 21.11.2005, Nr. 0 / Seite 1

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德国之声中文网:

上星期天在德国马堡大学举行的一次国际病毒学家会议上,一位日本病毒学专家公布了他收集到的有关禽流感在中国传播的材料,他出人意料地断定,疫情的真实情况远比官方报道的要严重得多,感染人数至少是公布数字的两倍,而且可能已出现了人际间传染。

东京国立传染病学研究所的田代真人博士不久前曾受世界卫生组织委托,前往中国湖南省调查禽流感,他所领导的实验室负责协调联合国有关亚洲禽流感的信息。马堡会议上,他展示了一份包括数字和图表在内的有关禽流感在中国传播状况的非正式内部报告。

这一资料与中国官方迄今为止公布的消息大相径庭。世界卫生组织至今登记在案的感染禽流感的病例为140人左右,其中71人死亡。中国报道的感染病例为3人,证实的人际间传染只有一起。

但田代所得到来自中国的数字显示,中国已发现数十起禽流感爆发的疫情,证实感染H5N1病毒死亡的人数超过二百人,三千多人被隔离,其中7人的病例清楚地注明可能是人际间传染。

田代表示,他的消息来源十分可靠。他认为,国际社会对中国禽流感的真实情况并没有清楚的认识。他说:“我们大家都被欺骗了。我们对中国目前的情况感到非常 担忧,今年5月青海省的一个自然保护区发现有两千多只大雁和其他鸟类死亡,有报道说,已经有二百多人死于禽流感,其中五人曾经到过这个自然保护区,但政府 不承认这一消息。”

田代称,有八名记者因报道这一事件而被警方拘留。他批评中国政府对消息的压制甚至甚于当年对萨斯疫情。他还透露,至少有五位医务工作者因发布禽流感的消息而被拘捕。

田代在马堡大学的这一番陈述,使在场的专家十分震惊。许多人表示是第一次听到这样的报道,如果消息属实,情况令人担忧。德国著名病毒学家克伦克就中国应对 禽流感的措施还有过进一步的了解,他也认为,中国对禽流感的处理方式有值得质疑的地方,他认为中国政府的有关信息政策有了改进,他说:“我上周还在中国, 与在萨斯问题上相似,中国较长时间对禽流感的消息报道都很低调。但政府现在认识到问题的严重性,认识到这样的情况是不能一直隐瞒下去的。”

日本专家田代所公布的资料的真实性有多大,还有待证实。不过这一消息被披露将使公众舆论再度关注中国政府在危机处理上的信息政策。

http://www.peacehall.com/news/gb/china/2005/11/2005112221...

 

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China verschweigt offenbar Vogelgrippe-Opfer

Marburg: Internationaler Virologen-Kongress fördert brisante Neuigkeiten zutage

Von Ludger Fittkau

21.11.2005  16:35 Uhr

Möglicherweise kam es in China bereits zu ersten Mensch-Mensch- Übertragungen der Vogelgrippe. (Bild: AP)
Möglicherweise kam es in China bereits zu ersten Mensch-Mensch- Übertragungen der Vogelgrippe. (Bild: AP)

Medizin. - In Marburg kamen am vergangenen Wochenende Virologen aus aller Welt zusammen, um über virale Krankheiten wie Sars und Vogelgrippe zu diskutieren. Dabei vertraten US- sowie japanische Experten die Ansicht, China habe Erkrankungsfälle verschwiegen.

Dass Fledermäuse etwa den Tollwut-Virus auch auf Menschen übertragen können, ist seit langem bekannt. Doch dass sie möglicherweise auch Überträger für das seit zwei Jahren bekannte, gefährliche Sars-Virus sind, war eine der Neuigkeiten beim hochkarätig besetzten Kongress RNS-Viren als Überträger zwischen Tier und Mensch an der Uni Marburg. Beunruhigende Nachrichten zum Thema Vogelgrippe kamen aus China: Dort sollen in diesem Jahr mehrere hundert Vogelgrippe-Opfer von den Behörden verschwiegen worden sein - Journalisten, die über die Fälle berichten wollten, seien im Gefängnis gelandet. Der japanische Virologe Masato Tashiro kritisierte am Wochenende in Marburg massiv die Informationspolitik der chinesischen Regierung in Sachen Vogelgrippe:

Wir machen uns große Sorgen über die Situation in China. Im Mai dieses Jahres wurden in der Provinz Quinghan in einem Naturschutzgebiet mehr als 2000 tote Gänse und andere Wildvögel gefunden. Es gibt Berichte, nach denen auch mehr als 200 Menschen gestorben sind, darunter fünf Reisende, die das Naturschutzgebiet besucht haben. Aber die chinesische Regierung leugnet diese Fakten.

Acht Journalisten, die über diese Vogelgrippe-Fälle berichten wollten, seien verhaftet worden, so Tashiro, der an der Medizinhochschule in Tokio arbeitet. Möglicherweise sei das Vogelgrippevirus in China auch bereits von Mensch zu Mensch übertragen worden. Er habe diese Informationen aus inoffiziellen Quellen, so der japanische Wissenschaftler. Der Marburger Professor Hans-Dieter Klenk vom Institut für Virologie der Universität Marburg, einer der führenden deutschen Virologen, bestätigt den bisher fragwürdigen Umgang der chinesischen Behörden mit der Vogelgrippe. Klenk sieht aber neuerdings Veränderungen in der Informationspolitik Pekings:

Ich war letzte Woche in China und in China ist die Vogelgrippe, wie übrigens auch Sars, sehr zurückhaltend betrachtet worden, aber jetzt hat man wohl doch gemerkt, dass die Thematik außerordentlich brisant ist und dass man es also nicht unter den Teppich kehren kann.

Viele Fachleute wie der Hannoveraner Molekularbiologe Georg Herler oder der Kölner Virologieprofessor Hans Eggers zeigten sich jedoch in Marburg überrascht über das Ausmaß der bisherigen Informationsunterdrückung in China:

Ich habe es zum ersten Mal gehört in der Form!

Das ist natürlich sehr bedauernswert und gerade, wenn es stimmt, was hier angedeutet wurde, dass es Mensch zu Mensch-Übertragungen gegeben hat, dann wäre es natürlich hoch interessant gewesen, dieses Virus zu isolieren und zu charakterisieren, um zu verstehen, dass das Virus sich eben von Mensch zu Mensch ausbreitet.


Doch während beim Vogelgrippe-Virus H5N1 die Übertragung von Mensch zu Mensch noch nicht bewiesen ist, gibt es jetzt bei einem anderen Virus, das in den letzten Jahren Schlagzeilen machte, neue glaubwürdige Erkenntnisse darüber, welches Tier der Ausgangspunkt sein könnte: beim Sars-Virus nämlich. Die US-amerikanische Virologin Kathryn Holmes berichtete, dass die Fledermaus nun ganz konkret im Verdacht steht, in Südchina die ersten Sars-Infektionen ausgelöst zu haben. Das Sars-Virus könnte auf verschiedenen Wegen von der Fledermaus zum Menschen gelangt sein, so Holmes:

Die traditionelle chinesische Medizin benutzt Fledermaus-Kot und Fledermäuse werden in Südchina auch manchmal gegessen, so dass es gut möglich ist, dass es bei Sars eine Verbindung zu Fledermäusen geben könnte.

Während jedoch bisher die Anzahl der Fälle von Sars-Infektionen relativ gering geblieben ist, habe man sich bei der Vogelgrippe auf eine weltweite Pandemie einzustellen, da waren sich die Experten in Marburg einig. Denn das Vogelgrippevirus H5N1 ist sehr aggressiv und verändert sich ständig. Anders als bei der so genannten "Spanischen Grippe" - einer Vogelgrippe-Pandemie am Ende des Ersten Weltkrieges, würde sich eine neue Vogelgrippe-Welle allerdings heute viel schneller von Mensch zu Mensch rund um den Globus ausbreiten und gerade junge Menschen gefährden. Dann wiederum sei schnelles Handeln der nationalen Behörden und der Industrie wichtig, so der Marburger Virologe Hans-Dieter Klenk:

Man wird dann auch so schnell wie möglich Impfstoffe gegen ein neues Virus produzieren müssen, aber dieses neue Virus ist noch nicht bekannt. Man verbessert die Methoden der Impfstoffherstellung und auch die Wege, wie man impft, das ist sicher noch verbesserungsbedürftig, das wird gemacht.

Deutschlandfunk

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/440361/

 

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HANDELSBLATT, Mittwoch, 23. November 2005, 16:41 Uhr China

Lage ist nach neuen Vogelgrippe-Fällen „ernst“

Die Zahl der Todesopfer der Vogelgrippe in China liegt höher, als die Regierung in Peking offiziell einräumt. Zudem sind wieder drei neue Ausbrüche des gefährlichen H5N1-Virus unter Geflügel festgestellt worden. Die Vereinten Nationen planen nun eine internationale Konferenz gegen die Bedrohung.

 

HB ROM/PEKING. Vermutlich am 17. und 18. Januar soll die internationale Konferenz in Peking stattfinden. Als Grundlage für das zweitägige Treffen, an dem Vertreter internationaler Organisationen und der Regierungen teilnehmen sollen, dienten die Ergebnisse der vor zwei Wochen in Genf abgehaltenen Vogelgrippe-Konferenz, erklärte Joseph Domenech, Chefveterinär der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), am Mittwoch in Rom. Im Mittelpunkt stünden Aktionspläne, wie der weltweiten Bedrohung durch das aggressive Virus H5N1 begegnet werden kann.

Unterdessen gebe es weiterhin in drei asiatischen Ländern - China, Indonesien und Vietnam - höchste Alarmbereitschaft wegen des Virus. China hat drei neue Ausbrüche der Vogelgrippe gemeldet. Das Landwirtschaftministerium in Peking bestätigte neue Fälle des gefährlichen H5N1-Virus unter Geflügel in den nordwestchinesischen Regionen Xinjiang und Ningxia sowie in der Südprovinz Yunnan, wie die amtlichen Medien am Mittwoch berichteten. Damit sind allein seit einem Monat 20 Fälle und seit Jahresanfang 24 gezählt worden. Die Regierung beschrieb die Lage als „ernst“. Die Arzneimittelaufsicht erlaubte klinische Tests eines Impfstoffes gegen Vogelgrippe für Menschen.

Bislang mussten bereits 21 Millionen Tiere in neun Provinzen getötet werden. Betroffen sind vor allem arme Bauern, denen Entschädigungen in Aussicht gestellt wurden. Der China-Experte des Investmenthauses CLSA, Andy Rothman, sah „die erste echte Prüfung“ für den neuen Staats- und Parteichef Hu Jintao und Regierungschef Wen Jiabao, ihr Versprechen einzuhalten, sich besonders um die armen Menschen im Land zu kümmern und ihnen Vorrang einzuräumen. Es muss nach seinen Worten sichergestellt werden, dass Entschädigungen bei den Bauern auch ankommen und dass örtliche Funktionäre die Anweisungen von oben umsetzen.

In anderen Ländern sei „die Situation seit drei Monaten unverändert und es besteht die große Gefahr, dass sich das Virus auch in anderen Regionen des südlichen Afrikas und in Nahost ausbreitet“, sagte Domenech weiter. Auch in Europa herrsche höchste Alarmstufe, „aber falls das Virus kommt, wird es eine unmittelbare Antwort geben und wir werden in der Lage sein, es auszulöschen“.


Bekannte Vogelgrippe sind „die Spitze des Eisbergs“

Der japanische Virusforscher Masato Tashiro ist davon überzeugt, dass in Asien nur ein Bruchteil der Vogelgrippe-Fälle ans Licht kommt. Alle Experten machten sich Sorgen darüber, nur „die Spitze des Eisbergs“ zu kennen und nicht genau zu wissen, was sich darunter verberge, sagte der Virologe vom japanischen Nationalinstitut für Infektionskrankheiten.

Tashiro bestätigte, dass nach einer ihm vorliegenden Schätzung aus China dort bereits 300 Menschen an Vogelgrippe gestorben seien. Weitere 3 000 seien wegen des Verdachtes auf eine Ansteckung in Quarantäne gewesen. Seine Quelle sei verlässlich, „aber überprüfen können wir solche Daten derzeit nicht“, sagte er. Auch sei nicht klar, ob es sich immer um den gefährlichen Virustyp H5N1 handele. Der Japaner hatte dies erstmals auf einem Kongress in Marburg bekannt gemacht und damit die Fachwelt in Aufregung versetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bisher in Asien insgesamt nur 130 Fälle, darunter 67 Tote registriert.

Zu Tashiros Angaben wollte die WHO offiziell keine Stellung nehmen. „Er ist ein hoch angesehener Wissenschaftler, der für die WHO auf freier Basis arbeitet“, sagte Sprecher Dick Thompson dem Handelsblatt in Genf. Zugleich lobte er die Informationspolitik Chinas. Er könne aber nicht ausschließen, dass es beim Informationsfluss aus den Provinzen nach Peking Verzögerungen gebe. Bei der Krise um die Lungenkrankheit Sars 2003 hatte China lange relevante Informationen zurück gehalten und so die internationale Reaktion erschwert. Daraus habe China aber gelernt, sagte Thompson.

Tashiro bezeichnete deutsche Medienberichte, in denen er mit Kritik an China zitiert wird, als irreführend. „Ich glaube nicht, dass Chinas Regierung Fälle absichtlich versteckt. Es ist unfair, die chinesische Regierung zu kritisieren. Die Informationen kommen einfach nicht bei ihr an.“ So sei das Meldesystem für normale Grippen erst im Aufbau.

Der Asien-Sprecher der WHO in Manila, Peter Cordingeley, sagte mit Blick auf China: „Je tiefer man in die Provinz kommt, desto unklarer wird die Lage.“ Selbst Informationen, die in der Hauptstadt ankommen, müssen dort erst bürokratische Hürden nehmen. So sei die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium ein sehr großes Problem, sagt Analyst Andy Rothman von der Investmentfirma CLSA in Schanghai. „Die zweite und noch größere bürokratische Hürde aber ist, dass lokale Offizielle nicht scharf darauf sind, der Zentralregierung schlechte Nachrichten zu melden.“


Massensterben von Vögeln in chinesischem Salzsee

Im Internet kursieren schon länger Gerüchte, dass es in China bereits mehr als 300 Todesopfer gegeben hat – vor allem nachdem es unter Vögeln im chinesischen Salzsee Qinghai ein Massensterben gegeben hatte. Die Regierung wies dies stets als Lügen zurück. Wer von vertuschten Vogelgrippe-Toten in China berichte, sei „kein sehr weiser Mann“, erklärten Vertreter von Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium in Peking.

Erst am Dienstag meldete China zwei neue Krankheitsausbrüche bei Geflügel – der 16. und 17. Fall der vergangenen Wochen. Milliarden von Vögeln sollen geimpft werden. Chinas Oberveterinär Jia Youling drohte, jeder, der Reports über neue Fälle „verzögert, vertuscht oder zurückhält“, werde hart bestraft. Seit Dienstag müssen Krankenhäuser Fieberpatienten melden. Jeder Ausbruch der Seuche muss innerhalb von fünf Stunden in Peking angezeigt sein.

Das Informationsproblem ist kein spezielles Problem Chinas. Die Meldesysteme, das Wissen der lokalen Ärzte und die Untersuchungsmöglichkeiten reichten in vielen Ländern Asiens nicht aus, berichtet Tashiro. So sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass viele Fälle menschlicher Ansteckung nie in den Statistiken auftauchen.

Neben China tappen die Forscher auch in Ländern wie Nordkorea, Myanmar und Laos im Dunkeln. In Laos fehlten trotz guten Willens der Regierung schlicht die Ressourcen. Auch in anderen asiatischen Ländern müsse die Überwachung und die Bekämpfung der Vogelgrippe schnellstmöglich verbessert werden. Das geschehe zwar, aber begrenzte Mittel verzögerten den Prozess. Selbst Japan habe kein perfektes System, räumte Tashiro ein.

Um wie viel die bekannten weltweiten Zahlen über menschliche Opfer der Vogelgrippe unter den tatsächlichen liegen, sei schwer zu sagen. In der Branche geisterten Schätzungen mit einem Faktor fünf bis zehn. Dies schwanke aber stark nach Land und Region. In Städten würden Fälle eher bekannt als auf dem Land.

Das Risiko einer Pandemie habe zugenommen und werde weiter steigen, je länger Übertragungen vom Vogel auf den Menschen stattfänden, weil damit die Chance für eine Mutation des Virus steige, warnte Tashiro. Januar und Februar seien in Nordasien die Hoch-Zeit für Grippefälle. Dennoch gebe es „keinen Grund zur Überreaktion“, sagte Tashiro. Auch wenn es mittlerweile „sehr wahrscheinlich“ sei, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch stattgefunden habe, seien dies Einzelfälle und noch keine nachhaltige Ansteckung, die das Problem auf eine neue Stufe heben würde.

http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=...

19:05 | 查看全文 | 评论 (0)